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Zeitreise zu Wahrheiten und Weltbildern als Publikumsmagnet - Fast 7000 Besucher bei der Ausstellung FAKT-FAKE der Uni-Bibliothek

28.11.2024

Mit einer fulminanten Finissage am 17.11. und dem grandiosen Auftritt des mehr als echten Duke Elvis („The King is back!“) gelang dem Team der Bibliothek ein facettenreiches und selbstironisches Finale, das allein am Abschlusstag über 600 Besucher in seinen Bann zog. Sechs Wochen hatte die außergewöhnliche Ausstellung am Hubland ihre Tore geöffnet, insgesamt 6600 große und kleine begeisterte Besucher in die Bibliothek gebracht und der Universität ein überaus positives Medien-Echo beschert.

Die Sonderausstellung „FAKT-FAKE: Wahrheiten und Weltdeutungen zwischen Magie und Lügensteinen“ präsentierte spektakuläre Objekte aus dem Bestand der Universitätsbibliothek (UB) sowie Leihgaben u.a. aus dem schwedischen Uppsala, die in vier Themenkreisen das Suchen und Finden, aber auch das Fälschen, die Brüchigkeit und Zeitgebundenheit von „Wahrheiten“ und Weltentwürfen in der Wissenschaftsgeschichte illustrierten. Schlugen die Exponate vornehmlich den Bogen vom Spätmittelalter bis zur Epoche der Aufklärung, sorgten Mitmach- und Multimedia-Stationen, KI-Installationen und ein Virtual-Reality-Game dafür, dass die Zeitlosigkeit des Ausstellungsthemas für alle erfahrbar wurde. Dass nach Querdenkern in der Corona-Pandemie, einem Ukraine-Krieg, in dem die Wahrheit das erste Opfer war, Fake News im US-Präsidentschaftswahlkampf und der nicht immer sachlichen Diskussion um Künstliche Intelligenz die Ausstellung ein sehr aktuelles Phänomen beleuchtete, mag sicher zu ihrer Attraktivität beigetragen haben. Thomas Thiel titelte in seiner überaus positiven Besprechung der Ausstellung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gar: „Die Universitätsbibliothek Würzburg verteidigt eine jahrhundertealte Wissenschaftskultur“.

Entsprechend erfolgreich war auch das Begleit- und Vermittlungsprogramm: Über 100 Sonderveranstaltungen zogen 2800 Interessierte aus Universität, Stadt und Region an. Besonders gut angenommen wurden neu konzipierte Formate für Kinder, Jugendliche und Familien, die der Bibliothek neue Interessentengruppen erschlossen. Die mit der App Actionbound um die fiktive Figur der „Piratin Anne Bonny“ erarbeitete virtuelle Schatzsuche, die Kinder und Jugendliche die Ausstellung selbständig erkunden ließ, wurde 162 Mal komplett durchgespielt. Gerade interaktive, spielerischere Angebote, vom Escape-Game „Formosa Files - Entlarve den Hochstapler!“ bis zur Cocktail-Nacht „Shot of Facts“, waren, kaum angekündigt, ausgebucht.

„Mit Fakt-Fake ist uns nicht nur eine große Gemeinschaftsleistung gelungen - denn die Veranstaltung wurde praktisch ausschließlich von der Kreativität und der Einsatzbereitschaft des Stammpersonals der Bibliothek getragen; wir haben auch den Sinn der Bibliothek als Wahrheitsagentur, als Instanz für Informationskompetenz, für die Bewahrung von Kulturgut und für den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in eine demokratische Gesellschaft unterstrichen. Wenn so viele bei uns waren, die bisher nie den Weg in die UB gefunden hatten, und uns nun wieder mit einem Lächeln auf den Lippen und dem Bewusstsein verlassen, dass es gut ist, dass es uns gibt, und man gerne wiederkommen wird, haben wir sicher vieles richtig gemacht. Und außerdem habe ich erst jetzt, zum Abschluss der Ausstellung, von Elvis höchstpersönlich erfahren, wie das damals mit Priscilla so lief und wie es wirklich zum Song ‚In the Ghetto‘ kam…,” sagt UB-Direktor Dr. Hans-Günter Schmidt mit einem Augenzwinkern.

Dass das Ausstellungsprojekt zugleich auch Triebfeder für viele nachhaltige Entwicklungen und Kompetenzaufbau in der Bibliothek war, mag sich vielleicht nicht jedem staunenden Besucher unmittelbar mitgeteilt haben. Ob 3D-Digitalisierung und -Webpräsentation, die Beschäftigung mit KI-gesteuerter Bildmorphing- und Filmgenerierungssoftware, mit VR-Technik und Digital Storytelling, Audiosystemen und Hörstationen, bis hin zur Organisation eines Ausstellungsshops, der Neugestaltung des Layouts des UB-Verlages Würzburg University Press, neuen Wegen der Öffentlichkeitsarbeit und ganz besonders einem hochprofessionell durchgestalteten Ausstellungs- und Kommunikationsdesign, das das ganze Haus miteinbezog: das Angebot der Bibliothek insgesamt wird davon langfristig profitieren.

Wenn sich Bayerns Staatsminister Markus Blume in seinem Grußwort zur Ausstellungseröffnung am 3. Oktober als „absoluter Fan von Bibliotheken“ outete und Bibliotheken als „Orte der Demokratie“ sah, wo „basisdemokratisch Wissen für alle zugänglich ist“, hat Fakt-Fakte diesen Anspruch mit einem besonderen Thema und besonderen Exponaten wahrlich eingelöst. Die begeisterten Besucherreaktionen machen Lust auf mehr und auf neue Ausstellungen in der Universitätsbibliothek.

 

Impressionen der Finissage am 17.11.

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